Stadtpartei will ein Jugendparlament in Bocholt
Die Stadtpartei steht seit ihrer Gründung dafür, möglichst vielen Bocholter Bürgerinnen und Bürger eine Stimme in der Politik zu geben. Bisher hatten die Jugendlichen unserer Stadt hierfür kaum eine geeignete eigene Plattform. Das soll geändert werden.
„Wir gehen für Themen, die uns wichtig sind, auf die Straße. Sei es zum Beispiel Umweltschutz oder ganz aktuell Black lives matter. Allerdings haben wir kaum das Gefühl, dass unsere Stimme wirklich etwas bewirkt oder sich die Politik ernsthaft mit unseren Sorgen auseinandersetzt“, sagt Ronja Termath. Mit 16 Jahren ist sie das jüngste Mitglied der Stadtpartei und hat an dem Konzept ebenfalls mitgearbeitet.
„Weltweit gibt es Protestbewegungen, bei denen vor allem unter 18-Jährige ihre Stimme erheben“, sagt Peter Wiegel, Bürgermeisterkandidat der Stadtpartei. In mehreren Gesprächen mit Schülerinnen und Schülern aus Bocholt hat die Stadtpartei dann festgestellt, dass diese durchaus gewillt sind, ihre Meinung zu äußern, aber nicht wissen, wie sie dies tun sollen.
„In dieser Generation gibt es eine enorme Politisierung“, stellt Jens Terbeck fest, Vorstandsmitglied der Stadtpartei und Gymnasiallehrer. „Dabei ist es zweitrangig, ob wir die gleiche Meinung vertreten, dieselben Forderungen stellen. Die Schülerinnen und Schüler müssen aber die Möglichkeit bekommen, ihre Sicht der Dinge zu erläutern.“ Das habe nicht nur den Effekt, dass die Jugendlichen ihre Meinung vertreten können, sondern auch in einen politischen Diskurs einsteigen und die Werte einer Demokratie direkt kennenlernen können.
Wiegel: „Ergebnis des intensiven Prozesses ist ein Konzept, dass wir gerne vorstellen möchten. Das Jugendparlament soll ein demokratisches Gremium sein, in dem 30 Jugendliche aus Bocholt sitzen.“ Die elf weiterführenden Schulen in Bocholt entsenden dafür jeweils Schülerinnen oder Schüler, die diesem Gremium dann angehören. Jugendliche, die bereits die Schule abgeschlossen haben, bekommen ebenfalls die Möglichkeit, Mitglied des Jugendparlamentes zu werden. Dabei sind alle Vertreter zwischen 12 und 18 Jahre alt.
Jugendlichen die Chance geben, sich einzubringen
„Damit bringen wir den demokratischen Prozess direkt in die Schulen und können das vorhandene Interesse aufgreifen“, so Wiegel. Weiter führt er aus: „Jugendliche haben das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Wir haben hier vor Ort in der Kommunalpolitik die Möglichkeit, das Gegenteil zu beweisen.“ Betreut werden soll das Jugendparlament durch pädagogische Fachkräfte, die helfen sollen, eine Diskussionskultur bei den Nachwuchs-Demokraten zu etablieren.
Innerhalb des Jugendparlamentes wird dann ein Sprecherteam und ein Ratsteam, bestehend aus jeweils einem Jungen und einem Mädchen, gewählt, dass dann als repräsentatives Sprachrohr dient und in den Ratssitzungen die Möglichkeit hat, eigene Anliegen vorzutragen. Auch im Jugendhilfeausschuss dürfen sie sich einbringen und sich zu den Themen äußern oder eigene Ideen vorstellen.
„Wir wollen der Jugend eine Stimme geben“, fasst Wiegel das Konzept zusammen. Das Konzept ist Teil des Wahlprogramms der Stadtpartei für die Kommunalwahl am 13. September.
Datum: 14.07.2020 | Autor: Stadtpartei