Brief an den Bocholter Bürgermeister: Kommunale Gesundheitsstrategie – Erneuter Antrag zur Einrichtung einer neurochirurgischen Spezialklinik im St.-Agens-Hospital Bocholt (Klinikum Westmünsterland).
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Nebelo,
die Stadtpartei stellt hiermit den Antrag, dass die Stadtverordnetenversammlung die Verwaltung beauftragt, beim Landesgesundheitsministerium den Vorschlag zu unterbreiten, dass, wenn für diese Region eine neurochirurgische Spezialklinik für Schlaganfallpatienten errichtet wird, diese dann in Bocholt errichtet wird.
Aufgrund eines Gerichtsbeschlusses ist nach wie vor bekannt, dass die Stroke Units, welche nicht innerhalb von 30 Minuten eine neurochirurgische Spezialklinik für Schlaganfallpatienten erreichen können, aus finanziellen Gründen gefährdet sind. Denn auch das Landesgesundheitsministerium gibt immer wieder die Wasserstandsmeldung, dass vorerst alles beibehalten werden kann wie bisher, jedoch wird gleichzeitig darauf verwiesen, dass es eine feste Bestandsgarantie für diese Stationen nicht geben wird bei den derzeit schwammigen Voraussetzungen. Die neurochirurgischen Spezialkliniken werden für drei Prozent bundesweit und im Kreis Borken sogar für vier bis fünf Prozent der Patienten mit diesem Krankheitsbild benötigt.
Um die Bürger der Zukunftsstadt 2020 Bocholt und die im Kreis Borken ansässigen Bürger, sowie die Menschen im nordöstlichen Niederrhein vor einer fatalen Unterversorgung zu schützen in diesem wichtigen und um Leben und Tod gehenden, medizinischem Versorgungsfeld, beantragt die Stadtpartei (FREIE WÄHLER) , dass die Stadt Bocholt Verhandlungen aufnimmt mit dem NRW-Landesgesundheitsministerium und dem Klinikum Westmünsterland, damit das Bocholter St.-Agens-Hospital um eine neurochirurgische Spezialklinik erweitert wird. Damit Schlaganfallpatienten, welche als Erstanlieferung nach Borken eingeliefert werden, auch im schlimmeren Gesundheitszustand weiterbehandelt werden können, ohne eine vertragliche Hürde beim Transport zu verpassen, die dann zur Schließung der Stroke Unit aus finanziellen Gründen führt. Die Fachkräfte sind ferner alle gebündelt zu erreichen und auch die im Borkener St.-Marien-Hospital versorgte Stroke Unit hat den zeitlich geurteilten Anschluss an eine neurochirurgische Spezialklinik gesichert.
Es entsteht somit keine Konkurrenzsituation zur Versorgung in der Borkener Stroke Unit, sondern die Erreichbarkeit der nächsten neurochirurgischen Spezialklinik wäre für Borken mehr als optimiert. Dies gilt auch für die Bürger aus dem Kreis Kleve und evtl. auch dem Kreis Wesel. Somit wäre der westmünsterländischen Bevölkerung und der des nordöstlichen Niederrheins ein riesiger gesundheitspolitischer Erhalt verschafft.
Eine Einbeziehung in das Projekt BOHRIS ist bei der Einrichtung sicherlich ein großer und wichtiger Vorteil, der wahrgenommen werden sollte.
Nun heißt es als größte Stadt der Region auch Verantwortung zu übernehmen und sich in Erfolg versprechende Verhandlungen zu begeben. Denn die Regionen bzw. Städte müssen an das Bundesland herantreten, um auf den Landeskrankenhausplan positiv einzuwirken. Von Bundesgesundheitsminister Spahn wissen wir, dass NRW-Gesundheitsminister Laumann sich der Sache gern annimmt und diesem Begehren offen gegenübersteht, wie er auch selbst schon in Bocholt erwähnt hat. Auch darf hier nicht nur der Kostenfaktor zählen, nur weil die Großmetropolenverdichtung zu weit entfernt ist.
Lassen wir diese einmalige Chance für die Stadt Bocholt und die umliegenden Regionen als Aushängeschild nicht ungenutzt liegen und packen es gemeinsam an. Wir bitten um Zustimmung zu unserem Antrag in der nächsten Ratssitzung.
Mit freundlichen Grüßen
Dieter Hübers, Markus Krafczyk
Datum: 25.03.2019 | Autoren: Dieter Hübers und Markus Krafczyk
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