Zur Regionalligatauglichkeit des Stadion am Hünting

Am Mittwochabend hat der Rat darüber entschieden, dass der 1. FC Bocholt den Zuschuss für den dann benötigten Umbau des Stadions nur bei einem Regionalliga-Aufstieg erhält. Die Stadtpartei stimmte für die Bereitstellung des Zuschusses auch ohne auf den Aufstieg zu warten. Doch die Stimmen von Stadtpartei, Linke, FDP und SPD reichten dafür nicht aus. Die Rede von Dieter Hübers im Wortlaut:

„Bevor wir gleich zur Abstimmung kommen, möchte ich Sie als sogenannter Zeitzeuge auf die Verdienste des 1.FC Bocholt für die Stadt Bocholt hinweisen. Bereits vor 70 Jahren besuchte ich regelmäßig die Spiele vom 1. FC . Der Präsident war damals der Unternehmer August Riepenhoff und in der ersten Mannschaft spielten Männer wie Walter Overdieck, Kurt Vogt, Silvo Laufkötter, Magnus Ullrich und im Tor Stand Harry Häsler. Trainiert wurde die Mannschaft von Jacob van Burg, der auch schon mal aktiv ins Spielgeschehen eingriff. Jahre Später spielte auch der Bocholter Bankdirektor Tito Elting mit und übernahm auch zeitweise den Trainerposten.

1980 erreichte dann der 1.FC nach einem Endspiel den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Mit einem Sammelzug, gestartet in Bocholt, fuhren tausend Bocholter zum Endspiel. Ein großer Empfang im Vereinsheim Schwung schloss sich nach dem Aufstieg bis in den Morgenstunden an. Der FC  war nun in aller Munde. Es gab in Bocholt keine bessere Institution, den Stadtnamen Bocholt in Deutschland bekannt zu machen. Man konnte Urlaub machen wo man wollte. Erwähnte man Bocholt wurde sofort ergänzend der 1.FC genannt.

Die Live-Übertragungen der Spiele im WDR 2, unter der Regie von Kurt Brumme, waren spannend und überraschten mit manchen Ereignissen. Als der 1.FC  in  Köln spielte waren 34 Fan-Busse unterwegs. Der Reporter Jochen Hageleit kommentierte das Spiel. Er sagte unter anderem: Liebe Sportsfreunde, ich werde etwas ausführlicher dieses Spiel kommentieren müssen, denn noch nicht sind alle Busse aus Bocholt am Stadium angekommen und die Bocholter sollten doch auf dem Weg nach Köln,  das Spiel miterleben dürfen. Hageleit war sowieso ein großer FC-Fan. Er konnte, egal auf welchen Plätzen er war, egal welche Mannschaften spielten, er fand immer den Bogen nach Bocholt zum FC überzuleiten um bestimmte Szenen vergleichsweise zu beschreiben.  Das Stadion in Bocholt Am Hünting war immer gut besucht und 8.000 Besucher waren immer da.

Leider war das Vergnügen in der 2. Liga nicht von langer Dauer. Wenn alles normal weiter gelaufen wäre, hätte sich die Mannschaft auch für ein zweites Jahr hier qualifiziert. Aber die zweigleisige Liga wurde auf eine eingleisige umgestellt. Damit war der Spielbetrieb des 1.FC in der 2. Liga beendet. Spannend waren zu der Zeit auch die TV – Aufzeichnungen von den Spielen und die späteren Sendungen.

Die Reporterin war meistens Frau Sabine Hartelt (Heute besser bekannt bei den Berichten von großen Reitturnieren). Wenn die Aufzeichnung vom Spiel abgeschlossen war, in eine sogenannte Konserve festgehalten, wurde diese dem Motorradfahrer vom WDR übergeben. Dieser fuhr nach Köln in die Redaktion. Dort wurde die Aufzeichnung aufbereitet und um 20.00h pünktlich gesendet, 

Die Mannschaft war aber trotz der neuen Situation sportlich erfolgreich. Das hat sie 1984 im Pokalspiel gegen den FC Bayern vor mindestens 20.000 Zuschauern bewiesen. Die Bayern gewannen zwar mit 2 : 1, bescheinigten aber der Mannschaft vom 1.FC eine gleichwertige Leistung. Die Mannschaft von FC Bayern wohnte im Schloss Diepenbrock. Nach dem Spiel hat sich dann Ulli Hoeneß mit dem Geschäftsführer vom 1. FC Bubi Ludwig, hinter verschlossenen Türen die Eintrittsgelder geteilt. Bubi Ludwig meinte später, Hoeneß wäre sehr großzügig gewesen.

Ja, das ist der 1.FC Bocholt. Verstehen Sie nun meine lieben Ratsmitglieder und Sie Herr Bürgermeister, dass es ein großer Wunsch der Fußballgemeinde ist, auch auf Grund der Historie, kurz vor dem Ziel, die Regionaltauglichkeit der Platzanlage rechtzeitig herzustellen?

Der uns vorliegende Beschlussentwurf  sollte aber dahin gehend geändert werden, dass der letzte Absatz ersatzlos gestrichen wird. Mit den vorgeschriebenen Auflagen kann der 1. FC nicht erst mit dem Aufstieg beginnen. Das wäre zeitlich zu spät, um die Zulassung und Teilnahme an der Regionalliga zu bekommen. Ich bitte um antragsgemäße Entscheidung.

Datum: 10.02.2022 | Autor: Dieter Hübers

Zur Regionalligatauglichkeit des Stadion am Hünting

Am Mittwochabend hat der Rat darüber entschieden, dass der 1. FC Bocholt den Zuschuss für den dann benötigten Umbau des Stadions nur bei einem Regionalliga-Aufstieg erhält. Die Stadtpartei stimmte für die Bereitstellung des Zuschusses auch ohne auf den Aufstieg zu warten. Doch die Stimmen von Stadtpartei, Linke, FDP und SPD reichten dafür nicht aus. Die Rede von Dieter Hübers im Wortlaut:

„Bevor wir gleich zur Abstimmung kommen, möchte ich Sie als sogenannter Zeitzeuge auf die Verdienste des 1.FC Bocholt für die Stadt Bocholt hinweisen. Bereits vor 70 Jahren besuchte ich regelmäßig die Spiele vom 1. FC . Der Präsident war damals der Unternehmer August Riepenhoff und in der ersten Mannschaft spielten Männer wie Walter Overdieck, Kurt Vogt, Silvo Laufkötter, Magnus Ullrich und im Tor Stand Harry Häsler. Trainiert wurde die Mannschaft von Jacob van Burg, der auch schon mal aktiv ins Spielgeschehen eingriff. Jahre Später spielte auch der Bocholter Bankdirektor Tito Elting mit und übernahm auch zeitweise den Trainerposten.

1980 erreichte dann der 1.FC nach einem Endspiel den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Mit einem Sammelzug, gestartet in Bocholt, fuhren tausend Bocholter zum Endspiel. Ein großer Empfang im Vereinsheim Schwung schloss sich nach dem Aufstieg bis in den Morgenstunden an. Der FC  war nun in aller Munde. Es gab in Bocholt keine bessere Institution, den Stadtnamen Bocholt in Deutschland bekannt zu machen. Man konnte Urlaub machen wo man wollte. Erwähnte man Bocholt wurde sofort ergänzend der 1.FC genannt.

Die Live-Übertragungen der Spiele im WDR 2, unter der Regie von Kurt Brumme, waren spannend und überraschten mit manchen Ereignissen. Als der 1.FC  in  Köln spielte waren 34 Fan-Busse unterwegs. Der Reporter Jochen Hageleit kommentierte das Spiel. Er sagte unter anderem: Liebe Sportsfreunde, ich werde etwas ausführlicher dieses Spiel kommentieren müssen, denn noch nicht sind alle Busse aus Bocholt am Stadium angekommen und die Bocholter sollten doch auf dem Weg nach Köln,  das Spiel miterleben dürfen. Hageleit war sowieso ein großer FC-Fan. Er konnte, egal auf welchen Plätzen er war, egal welche Mannschaften spielten, er fand immer den Bogen nach Bocholt zum FC überzuleiten um bestimmte Szenen vergleichsweise zu beschreiben.  Das Stadion in Bocholt Am Hünting war immer gut besucht und 8.000 Besucher waren immer da.

Leider war das Vergnügen in der 2. Liga nicht von langer Dauer. Wenn alles normal weiter gelaufen wäre, hätte sich die Mannschaft auch für ein zweites Jahr hier qualifiziert. Aber die zweigleisige Liga wurde auf eine eingleisige umgestellt. Damit war der Spielbetrieb des 1.FC in der 2. Liga beendet. Spannend waren zu der Zeit auch die TV – Aufzeichnungen von den Spielen und die späteren Sendungen.

Die Reporterin war meistens Frau Sabine Hartelt (Heute besser bekannt bei den Berichten von großen Reitturnieren). Wenn die Aufzeichnung vom Spiel abgeschlossen war, in eine sogenannte Konserve festgehalten, wurde diese dem Motorradfahrer vom WDR übergeben. Dieser fuhr nach Köln in die Redaktion. Dort wurde die Aufzeichnung aufbereitet und um 20.00h pünktlich gesendet, 

Die Mannschaft war aber trotz der neuen Situation sportlich erfolgreich. Das hat sie 1984 im Pokalspiel gegen den FC Bayern vor mindestens 20.000 Zuschauern bewiesen. Die Bayern gewannen zwar mit 2 : 1, bescheinigten aber der Mannschaft vom 1.FC eine gleichwertige Leistung. Die Mannschaft von FC Bayern wohnte im Schloss Diepenbrock. Nach dem Spiel hat sich dann Ulli Hoeneß mit dem Geschäftsführer vom 1. FC Bubi Ludwig, hinter verschlossenen Türen die Eintrittsgelder geteilt. Bubi Ludwig meinte später, Hoeneß wäre sehr großzügig gewesen.

Ja, das ist der 1.FC Bocholt. Verstehen Sie nun meine lieben Ratsmitglieder und Sie Herr Bürgermeister, dass es ein großer Wunsch der Fußballgemeinde ist, auch auf Grund der Historie, kurz vor dem Ziel, die Regionaltauglichkeit der Platzanlage rechtzeitig herzustellen?

Der uns vorliegende Beschlussentwurf  sollte aber dahin gehend geändert werden, dass der letzte Absatz ersatzlos gestrichen wird. Mit den vorgeschriebenen Auflagen kann der 1. FC nicht erst mit dem Aufstieg beginnen. Das wäre zeitlich zu spät, um die Zulassung und Teilnahme an der Regionalliga zu bekommen. Ich bitte um antragsgemäße Entscheidung.

Datum: 10.02.2022 | Autor: Dieter Hübers

Jetzt für unseren
Newsletter anmelden