Antwortschreiben an Minister Wüst

Ende Februar hatte die Stadtpartei Bocholt erstmals einen Brief nach Düsseldorf geschickt – adressiert an Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Hendrik Wüst. Thema war die Möglichkeit zur Prüfung, ob Wasserstoffzüge auf der Strecke Bocholt – Düsseldorf eingesetzt werden können. Seine Antwort folgte einige Wochen später, die Idee lehnte er ab. Nun haben Dieter Hübers und Rainer Hummert darauf reagiert. Im Wortlaut:
Sehr geehrter Herr Minister Wüst,

vielen Dank für die ausführliche Behandlung des Themas der Schienenanbindung Bocholts. Wir begrüßen außerordentlich Ihre darin ausgedrückte Bereitschaft, diese voranzubringen. Sie führen u.a. aus, dass für die Elektrifizierung der Strecke Bocholt – Wesel das Baurecht teilweise vorliege bzw. erwartet wird und die Inbetriebnahme geplant sei bis 12/2021. Wie Sie wissen, ging die ursprüngliche Planung von einer Inbetriebnahme im Jahre 2018 aus, wurde jedoch immer wieder hinausgeschoben. Mit den unterschiedlichsten Begründungen. 

In diesen vergangenen Jahren hat sich -auch wegen der nun akzeptierten Klimaproblematik- die Sichtweise für den Bahnverkehr grundlegend gewandelt. Heute hat der Ausbau des Schienennetzes höchste Priorität. Für Bocholt ist nun –neben der Verbindung nach Wesel- zusätzlich die Reaktivierung der Strecke Bocholt – Münster aktuell. Dankenswerterweise unterstützen Sie in Ihrem Schreiben vom 02. April 2020 an den Bocholter Bürgermeister, Herrn Nebelo, den Ausbau dieser Eisenbahnverbindung. Dies, damit die Bürger bequem, sicher und ohne PKW pendeln und reisen sowie die Güter des größten zusammenhängenden Industrieparks NRWs, Bocholt, endlich auf die Schiene kommen können.

Gravierend verändert hat sich aktuell auch die Beurteilung für den Einsatz der Brennstoffzelle als Antrieb für Lkw, Busse, Schiffe, Bahnen, Pkw. Europa- und weltweit entstehen derzeit große Produktionen zur Herstellung des dafür benötigten Wasserstoffs. Der Ausbau von Wasserstofftankstellen wird vorangetrieben. Daran beteiligt sind neben der deutschen Bundesregierung bedeutende Energieerzeuger, Gaskraftwerke, Autokonzerne, die Weltklimakonferenz und die Wissenschaft (u.a. West.-Hochschule Bocholt – Gelsenkirchen).

Sollte nun geplant sein, die Strecke Wesel – Bocholt weiterzuführen über Borken – Coesfeld bis Münster, könnten sich für diese lange Distanz neue Denkansätze im Zusammenhang mit Wasserstoffzügen ergeben. So würden z.B. teure, aufwändige und zeitraubende Planungen sowie der Neubau kostspieliger Oberleitungen entfallen. Damit könnte im Interesse der Umwelt sowie der Bevölkerung der gesamte Vorgang wesentlich beschleunigt werden.

Eine für den Brennstoffzellenbetrieb notwendige Voraussetzung wird gerade in Wesel geschaffen: Mit dem Verbund Delta-Port entsteht für Fracht- und Passagierschiffe Europas erste Wasserstofftankstelle für die Binnenschifffahrt. Dies geschieht in Kooperation mit EON und dem Hafen Rotterdam. Die Anlage in Wesel wird so ausgelegt sein, dass auch Loks und Lkw mit Wasserstoff betankt werden können.

Unterschiedlich Antriebssysteme –auch mit Wasserstoffzügen- werden derzeit in Deutschland bereits erfolgreich betrieben. Mit entsprechendem Erfahrungs- und Wissenstransfer sowie der Realisierung dieser fortschrittlichen Technologie könnte Ihr Ministerium für NRW ein Pilotprojekt initiieren.

Wir wären Ihnen, sehr geehrter Herr Minister Wüst, dankbar, wenn Sie diese beiden Projekte (BOH – WES und BOH – MS) unter den o.a. Aspekten noch einmal prüfen lassen würden.

Wie kompetent, schnell und wirksam Politik agieren kann, beweist sie bei der aktuellen Corona-Krise. Vielleicht können Sie diese Motivation, den Antrieb und Schwung nutzen, um bei den Akteuren des Netzausbaus Bocholts eine schnellere, verzögerungsärmere Behandlung der Vorgänge auszulösen.   

Wenn wir dabei in irgendeiner Weise helfen können, stehen wir Ihnen dazu jederzeit gerne zur Verfügung.

Datum: 29.04.2020 | Autoren: Dieter Hübers und Rainer Hummert

Antwortschreiben an Minister Wüst

Ende Februar hatte die Stadtpartei Bocholt erstmals einen Brief nach Düsseldorf geschickt – adressiert an Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Hendrik Wüst. Thema war die Möglichkeit zur Prüfung, ob Wasserstoffzüge auf der Strecke Bocholt – Düsseldorf eingesetzt werden können. Seine Antwort folgte einige Wochen später, die Idee lehnte er ab. Nun haben Dieter Hübers und Rainer Hummert darauf reagiert. Im Wortlaut:
Sehr geehrter Herr Minister Wüst,

vielen Dank für die ausführliche Behandlung des Themas der Schienenanbindung Bocholts. Wir begrüßen außerordentlich Ihre darin ausgedrückte Bereitschaft, diese voranzubringen. Sie führen u.a. aus, dass für die Elektrifizierung der Strecke Bocholt – Wesel das Baurecht teilweise vorliege bzw. erwartet wird und die Inbetriebnahme geplant sei bis 12/2021. Wie Sie wissen, ging die ursprüngliche Planung von einer Inbetriebnahme im Jahre 2018 aus, wurde jedoch immer wieder hinausgeschoben. Mit den unterschiedlichsten Begründungen. 

In diesen vergangenen Jahren hat sich -auch wegen der nun akzeptierten Klimaproblematik- die Sichtweise für den Bahnverkehr grundlegend gewandelt. Heute hat der Ausbau des Schienennetzes höchste Priorität. Für Bocholt ist nun –neben der Verbindung nach Wesel- zusätzlich die Reaktivierung der Strecke Bocholt – Münster aktuell. Dankenswerterweise unterstützen Sie in Ihrem Schreiben vom 02. April 2020 an den Bocholter Bürgermeister, Herrn Nebelo, den Ausbau dieser Eisenbahnverbindung. Dies, damit die Bürger bequem, sicher und ohne PKW pendeln und reisen sowie die Güter des größten zusammenhängenden Industrieparks NRWs, Bocholt, endlich auf die Schiene kommen können.

Gravierend verändert hat sich aktuell auch die Beurteilung für den Einsatz der Brennstoffzelle als Antrieb für Lkw, Busse, Schiffe, Bahnen, Pkw. Europa- und weltweit entstehen derzeit große Produktionen zur Herstellung des dafür benötigten Wasserstoffs. Der Ausbau von Wasserstofftankstellen wird vorangetrieben. Daran beteiligt sind neben der deutschen Bundesregierung bedeutende Energieerzeuger, Gaskraftwerke, Autokonzerne, die Weltklimakonferenz und die Wissenschaft (u.a. West.-Hochschule Bocholt – Gelsenkirchen).

Sollte nun geplant sein, die Strecke Wesel – Bocholt weiterzuführen über Borken – Coesfeld bis Münster, könnten sich für diese lange Distanz neue Denkansätze im Zusammenhang mit Wasserstoffzügen ergeben. So würden z.B. teure, aufwändige und zeitraubende Planungen sowie der Neubau kostspieliger Oberleitungen entfallen. Damit könnte im Interesse der Umwelt sowie der Bevölkerung der gesamte Vorgang wesentlich beschleunigt werden.

Eine für den Brennstoffzellenbetrieb notwendige Voraussetzung wird gerade in Wesel geschaffen: Mit dem Verbund Delta-Port entsteht für Fracht- und Passagierschiffe Europas erste Wasserstofftankstelle für die Binnenschifffahrt. Dies geschieht in Kooperation mit EON und dem Hafen Rotterdam. Die Anlage in Wesel wird so ausgelegt sein, dass auch Loks und Lkw mit Wasserstoff betankt werden können.

Unterschiedlich Antriebssysteme –auch mit Wasserstoffzügen- werden derzeit in Deutschland bereits erfolgreich betrieben. Mit entsprechendem Erfahrungs- und Wissenstransfer sowie der Realisierung dieser fortschrittlichen Technologie könnte Ihr Ministerium für NRW ein Pilotprojekt initiieren.

Wir wären Ihnen, sehr geehrter Herr Minister Wüst, dankbar, wenn Sie diese beiden Projekte (BOH – WES und BOH – MS) unter den o.a. Aspekten noch einmal prüfen lassen würden.

Wie kompetent, schnell und wirksam Politik agieren kann, beweist sie bei der aktuellen Corona-Krise. Vielleicht können Sie diese Motivation, den Antrieb und Schwung nutzen, um bei den Akteuren des Netzausbaus Bocholts eine schnellere, verzögerungsärmere Behandlung der Vorgänge auszulösen.   

Wenn wir dabei in irgendeiner Weise helfen können, stehen wir Ihnen dazu jederzeit gerne zur Verfügung.

Datum: 29.04.2020 | Autoren: Dieter Hübers und Rainer Hummert

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