Stadtpartei startet überparteiliche Initiative zum Ausbau der Bahnverbindung

Die Stadtpartei hat gemeinsam mit den weiteren im Bocholter Rat vertreten Parteien einen Antrag zur Aufnahme von Gesprächen zur Verwirklichung der Bahnverbindung von Bocholt nach Münster eingereicht. Im Zuge dessen hat die Stadtpartei einen weiteren Antrag gestellt. Es soll einen Sperrvermerk für die Umbaumaßnahmen der Eisenbahnbrücke über die Aa eingetragen werden.

Der Antrag zum Ausbau der Bahnstrecke im Wortlaut: Nach Informationen aus der Presse scheitert eine Wiederaufnahme des Schienenverkehr von Bocholt nach Münster allein an der Tatsache, dass es keine höhengleichen Kreuzungen zwischen Schiene und Straße geben darf. Bei der Möglichkeit, wieder Bahnübergänge einzubauen, würde sich der Wiederaufbau der  Gleisverbindung allerdings auch volkswirtschaftlich rechnen. Die Reaktivierung der Bahnstrecke von Bocholt nach Münster ist äußerst wünschenswert. Uns bietet sich eine historische Chance.

Es wird höchste Zeit den zuständigen Ministerien deutlich zu machen, dass die Verwaltung und die Vertreter den Ausbau des Schienennetzes mit Nachdruck fordern. Dazu brauchen wir kein neues Gutachten um uns mit einer zweifelhaften Aussage mitzuteilen, dass die Umsetzung nicht möglich ist. Unseren ortskundigen Verkehrsminister Hendrik Wüst bitten wir, sich für unser Anliegen stark zu machen und die eventuell notwendige Genehmigung zum Bau mit höhengleichen Bahnübergängen vom Minister des Bundes einzufordern. Geld vom Land und Bund ist genügend vorhanden.

Alle unten unterzeichneten Vertreter der Bürger der Stadt Bocholt fordern Sie auf dafür Sorge zu tragen, dass Bocholt sich an der bereits im Kreis beschlossenen Lobbyarbeit für die Bahnverbindungen im Kreis Borken  beteiligt und hierbei auf eine Erweiterung des Beschlusses zur Lobbyarbeit (Vorlage 0339/2019/Kreis) um die Durchbindung des RE 19 nach Borken als weitere Maßnahme hinarbeitet. Damit wäre dann die Möglichkeit gegeben, klimaschonend zu reisen, den Kfz.-Verkehr  erheblich zu verringern und somit einen großen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

Es sollte auch darauf hingewiesen werden, dass für die Bahnstrecke von Gronau nach Enschede vor einigen Jahren deutlich weniger Fahrgastzahlen prognostiziert waren als jetzt für die Strecke zwischen Bocholt und Münster. Nach nur wenigen Jahren des Betriebes ist diese Strecke soweit ausgelastet, dass sie nun 2-gleisig ausgebaut werden muss, um das Fahrgastaufkommen zu bewältigen. Daran ist auch deutlich zu erkennen, dass die Fahrgastzahlen steigen.  Die niederländischen politischen Vertreter, die im Jahr 2019 in Bocholt im Kolpinghaus getagt haben, sagten für die Bahnstrecke von Bocholt nach Münster ca. 9000 Fahrgäste/Tag voraus. Sie haben auch darauf hingewiesen, dass ihre Schätzungen in allen Fällen zu wenige Fahrgäste vorhergesagt haben. Legt man diese höhere Fahrgastzahl zu Grunde, ist auch der volkswirtschaftliche Nutzen wesentlich höher zu bewerten und wäre mindestens mit einer 1 darzustellen.

Ebenfalls ist bei der volkwirtschaftlichen Berechnung nicht berücksichtigt worden, dass auf der Strecke nach Münster Güterverkehr stattfinden kann. Auch diese Sparte hat die Bahn wieder neu entdeckt und wird gefördert. Bekannt ist auch die Tatsache, dass Städte mit einem vielseitigen Bahnanschluss und damit großer Mobilität in den letzten Jahren deutlich und überdurchschnittlich gewachsen sind. So sind Städte wie Rheine oder Kempten noch vor wenigen Jahren wesentlich kleiner gewesen als Bocholt, mittlerweile ist Bocholt hier die kleinste Stadt. Ergänzend für die Bahn spricht auch die Tatsache, dass die Firma Flixbus in einer Pressemitteilung vom 31.01.2020 bekannt gegeben hat, sich wegen stark sinkender Fahrgastzahlen der Busverkehr erheblich verringert wird, da die Firma im Bahnverkehr überdurchschnittlich wächst. Auch ist die Rollatoren- bzw. Gepäckbeförderung in der Bahn wesentlich einfacher. Wir bitten um schnellstmögliche Aufnahme von Gesprächen.

Sperrvermerk für die Eisenbahnbrücke

Die Eisenbahnbrücke über die Aa soll im Rahmen der Kubaai-Maßnahme abgerissen und zu einem Radweg umgebaut werden. Hier beantragt die Stadtpartei einen Sperrvermerk. Dem Gutachten zur Wiederbetriebsaufnahme der Bahnverbindung von Bocholt nach Münster und dem Wunsch der Mehrheit der Bürger folgend ist davon auszugehen, dass in wenigen Jahren auf dieser Verbindung wieder Züge fahren.

Spätestens wenn die Brücke abgerissen würde, hat der Personenkreis der Nichtbefürworter der Bahn-Reaktivierung ein zusätzliches Argument, die dringend notwendige Zugverbindung zu verhindern. Für die Stadtpartei ist es völlig unverständlich, dass die Verwaltung hier nicht aktiv ist und sich für die Bahnvernetzung in alle Himmelsrichtungen einsetzt. Das ist für die Zukunft der Stadt Bocholt ein lebenswichtiges Ziel.

An dieser Stelle ist der Vergleich mit der Stadt Rheine interessant. Vor Jahren hatte Bocholt wesentlich mehr Einwohner als Rheine. Und heute ist das genau umgekehrt mit dem Trend: Bocholt weniger und Rheine mehr. Eine der Ursachen ist sicherlich, dass Rheine mit der Bahn in alle Richtungen verbunden ist. Das sollten die Skeptiker zur Kenntnis nehmen. Wir bitten um antragsgemäße Entscheidung in der nächsten Ratssitzung.

Datum: 07.02.2020 | Autoren: Michael Nyenhuis und Dieter Hübers

Stadtpartei startet überparteilichen Initiative zum Ausbau der Bahnverbindung

Die Stadtpartei hat gemeinsam mit den weiteren im Bocholter Rat vertreten Parteien einen Antrag zur Aufnahme von Gesprächen zur Verwirklichung der Bahnverbindung von Bocholt nach Münster eingereicht. Im Zuge dessen hat die Stadtpartei einen weiteren Antrag gestellt. Es soll einen Sperrvermerk für die Umbaumaßnahmen der Eisenbahnbrücke über die Aa eingetragen werden.

Der Antrag zum Ausbau der Bahnstrecke im Wortlaut: Nach Informationen aus der Presse scheitert eine Wiederaufnahme des Schienenverkehr von Bocholt nach Münster allein an der Tatsache, dass es keine höhengleichen Kreuzungen zwischen Schiene und Straße geben darf. Bei der Möglichkeit, wieder Bahnübergänge einzubauen, würde sich der Wiederaufbau der  Gleisverbindung allerdings auch volkswirtschaftlich rechnen. Die Reaktivierung der Bahnstrecke von Bocholt nach Münster ist äußerst wünschenswert. Uns bietet sich eine historische Chance.

Es wird höchste Zeit den zuständigen Ministerien deutlich zu machen, dass die Verwaltung und die Vertreter den Ausbau des Schienennetzes mit Nachdruck fordern. Dazu brauchen wir kein neues Gutachten um uns mit einer zweifelhaften Aussage mitzuteilen, dass die Umsetzung nicht möglich ist. Unseren ortskundigen Verkehrsminister Hendrik Wüst bitten wir, sich für unser Anliegen stark zu machen und die eventuell notwendige Genehmigung zum Bau mit höhengleichen Bahnübergängen vom Minister des Bundes einzufordern. Geld vom Land und Bund ist genügend vorhanden.

Alle unten unterzeichneten Vertreter der Bürger der Stadt Bocholt fordern Sie auf dafür Sorge zu tragen, dass Bocholt sich an der bereits im Kreis beschlossenen Lobbyarbeit für die Bahnverbindungen im Kreis Borken  beteiligt und hierbei auf eine Erweiterung des Beschlusses zur Lobbyarbeit (Vorlage 0339/2019/Kreis) um die Durchbindung des RE 19 nach Borken als weitere Maßnahme hinarbeitet. Damit wäre dann die Möglichkeit gegeben, klimaschonend zu reisen, den Kfz.-Verkehr  erheblich zu verringern und somit einen großen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

Es sollte auch darauf hingewiesen werden, dass für die Bahnstrecke von Gronau nach Enschede vor einigen Jahren deutlich weniger Fahrgastzahlen prognostiziert waren als jetzt für die Strecke zwischen Bocholt und Münster. Nach nur wenigen Jahren des Betriebes ist diese Strecke soweit ausgelastet, dass sie nun 2-gleisig ausgebaut werden muss, um das Fahrgastaufkommen zu bewältigen. Daran ist auch deutlich zu erkennen, dass die Fahrgastzahlen steigen.  Die niederländischen politischen Vertreter, die im Jahr 2019 in Bocholt im Kolpinghaus getagt haben, sagten für die Bahnstrecke von Bocholt nach Münster ca. 9000 Fahrgäste/Tag voraus. Sie haben auch darauf hingewiesen, dass ihre Schätzungen in allen Fällen zu wenige Fahrgäste vorhergesagt haben. Legt man diese höhere Fahrgastzahl zu Grunde, ist auch der volkswirtschaftliche Nutzen wesentlich höher zu bewerten und wäre mindestens mit einer 1 darzustellen.

Ebenfalls ist bei der volkwirtschaftlichen Berechnung nicht berücksichtigt worden, dass auf der Strecke nach Münster Güterverkehr stattfinden kann. Auch diese Sparte hat die Bahn wieder neu entdeckt und wird gefördert. Bekannt ist auch die Tatsache, dass Städte mit einem vielseitigen Bahnanschluss und damit großer Mobilität in den letzten Jahren deutlich und überdurchschnittlich gewachsen sind. So sind Städte wie Rheine oder Kempten noch vor wenigen Jahren wesentlich kleiner gewesen als Bocholt, mittlerweile ist Bocholt hier die kleinste Stadt. Ergänzend für die Bahn spricht auch die Tatsache, dass die Firma Flixbus in einer Pressemitteilung vom 31.01.2020 bekannt gegeben hat, sich wegen stark sinkender Fahrgastzahlen der Busverkehr erheblich verringert wird, da die Firma im Bahnverkehr überdurchschnittlich wächst. Auch ist die Rollatoren- bzw. Gepäckbeförderung in der Bahn wesentlich einfacher. Wir bitten um schnellstmögliche Aufnahme von Gesprächen.

Sperrvermerk für die Eisenbahnbrücke

Die Eisenbahnbrücke über die Aa soll im Rahmen der Kubaai-Maßnahme abgerissen und zu einem Radweg umgebaut werden. Hier beantragt die Stadtpartei einen Sperrvermerk. Dem Gutachten zur Wiederbetriebsaufnahme der Bahnverbindung von Bocholt nach Münster und dem Wunsch der Mehrheit der Bürger folgend ist davon auszugehen, dass in wenigen Jahren auf dieser Verbindung wieder Züge fahren.

Spätestens wenn die Brücke abgerissen würde, hat der Personenkreis der Nichtbefürworter der Bahn-Reaktivierung ein zusätzliches Argument, die dringend notwendige Zugverbindung zu verhindern. Für die Stadtpartei ist es völlig unverständlich, dass die Verwaltung hier nicht aktiv ist und sich für die Bahnvernetzung in alle Himmelsrichtungen einsetzt. Das ist für die Zukunft der Stadt Bocholt ein lebenswichtiges Ziel.

An dieser Stelle ist der Vergleich mit der Stadt Rheine interessant. Vor Jahren hatte Bocholt wesentlich mehr Einwohner als Rheine. Und heute ist das genau umgekehrt mit dem Trend: Bocholt weniger und Rheine mehr. Eine der Ursachen ist sicherlich, dass Rheine mit der Bahn in alle Richtungen verbunden ist. Das sollten die Skeptiker zur Kenntnis nehmen. Wir bitten um antragsgemäße Entscheidung in der nächsten Ratssitzung.

Datum: 07.02.2020 | Autoren: Michael Nyenhuis und Dieter Hübers

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